die Zeit der „Quantensprünge“ ist vorbei…

Ich „fürchte“, diesmal wird’s ein recht kurzer Blog. Es ist so, dass sich die Tage immer mehr gleichen und auch Erzählungen wie „Heute konnte er zum ersten Mal dies oder das“ werden weniger, denn…
Im Grunde ist er schon ziemlich weit und ziemlich stark wieder hergestellt. Okay, die Bewegungsabläufe müssen runder und sicherer werden, aber ansonsten…
Dafür können wir natürlich sehr dankbar sein! Und sind es auch 🙂
Aber die Zeit, die jetzt kommt, mit den Tagen, die sich immer mehr gleichen, wird möglicherweise auch quälend: keine großen Fortschritte mehr zu erleben, in manchen Bereichen vielleicht länger warten zu müssen und so den Eindruck zu haben, es stagniert und geht gar nicht mehr vorwärts… das kann schon frustig sein, für ihn wie für uns. Das Thema „Kurzzeitgedächtnis“ ist nach wie vor ein „leidiges Thema“… Auch in diesen drei Tagen ist da keine wirkliche Weiterentwicklung zu beobachten. Wir brauchen weiter Geduld, viel Geduld – und den Glauben, dass es sich noch verändert. Es soll tatsächlich Menschen geben, die mehr oder weniger ohne Kurzzeitgedächtnis ein Leben führen (müssen/können), aber eigentlich dürfen wir erwarten (O-Ton der Ärzte), dass sich das bei Samuel noch wieder normalisiert. Nur wann?!?…
Andererseits gibt es eben auch Anhaltspunkte dafür, dass es „funktioniert“… wenn ich mit ihm kleine „Merkspiele“ mache (Gegenstände auf den Tisch legen, einige wegnehmen und fragen: was fehlt… – das läuft einwandfrei!), oder auch andere Dinge des täglichen Lebens dort… aber andererseits frage ich ihn täglich nach dem Namen seines Bettnachbarn und er hat jedesmal Fragezeichen in den Augen… Wir sind aber auch davon überzeugt, dass es eine Art Schutzfunktion ist… Schutz vor Überforderung vielleicht… noch nicht zu viele Eindrücke auf einmal verarbeiten zu können… und dann wird halt was weggelassen, etwas vergessen…
Am Freitag endet die Zeit des „Nahrungsprotokolls“, was auch wieder ein guter und wichtiger Schritt zurück ist: Samuels Nahrungsaufnahme und auch „Nahrungsabgabe“ (…) funktioniert einwandfrei, so dass hierüber nix mehr aufgeschrieben werden muss. Das ist auch vor allem für uns eine Erleichterung.

Am Samstag habe ich Samuel gefragt, ob es etwas gibt, was er sich wünscht – und ihm fällt sofort Schokolade ein. Also fährt Papa zu Lidl und besorgt natürlich nicht nur Schokolade, sondern diverse Köstlichkeiten. Das gefällt ihm. Ansonsten sind wir an diesem Tag mal wieder für eine kleine Rundtour mit dem Auto unterwegs. Das sind Momente, die Samuel sehr gut tun, wo sich aber auch die oben beschriebene Überforderung gleich zeigt… er kriegt viele visuelle Eindrücke und wenn wir uns dann unterhalten oder ich ihn etwas frage, kann er das nicht mehr so abspeichern, dass er es wenig später wiedergeben kann. Das sind dann einfach noch zu viele Eindrücke auf mal…

Am Sonntag mache ich einen Kurzbesuch, da ich vormittags Charlotte habe und nachmittags noch eine Geburtstagseinladung (mein zweitjüngstes Patenkind wird 14 Jahre alt!), wo ich dann doch auch gerne mal hin möchte. Von daher habe ich ihn nur in der Mittagszeit. An diesem Tag wird sein Umzug auf die normale Kinderstation „angebahnt“, die ersten Sachen kommen schon rüber. An der Zimmertür ist ein Dino – und die Zahl 15. Beides, so hab ich ihm eingetrichtert, muss er sich unbedingt merken, denn es ist ja wichtig, dass er weiß, wo sein Zimmer ist. Ich mach regelmäßige Kontrollfragen, aber nach einiger Zeit weiß er es nicht mehr… Naja, wird schon…
Am Nachmittag ist seine Patentante da – das ist prima. So habe ich Zeit, zum Geburtstag zu fahren, während Yvonne mit den drei Mädchen auf einem anderen Geburtstag ist. Ab und an versuchen wir, auch „Extratermine“ möglich zu machen, auch wenn es oft schwierig ist, die Zeit in Geesthacht dann auch noch unterzukriegen…
Aber wir haben ja mittlerweile ein bisschen Übung darin – und die Aussicht, dass es auf der anderen Station ab morgen dann auch noch ein bisschen flexibler laufen kann…
Am Montag ist dann auch noch ein „begleiteter Ausflug“ nach Winsen geplant – Samuel muss zu einem Augenarzt, um abzuklären, ob er Schwierigkeiten mit „Doppelbildern“ hat bzw. ob mit dem Sehen alles okay ist… Wir sind gespannt, beten und hoffen – und ich werde dann demnächst hier berichten.
Das war es diesmal mit dem Blog! Ihr dürft uns alle gerne weiter im Gebet begleiten und
– um ein gutes Ergebnis bei der augenärztlichen Untersuchung
– um Kraft, Energie und Ausdauer bei uns Eltern
– um liebevollen, geduldigen Umgang mit der Kurzzeitgedächtnis-Situation
– um ein wiederhergestelltes Kurzzeitgedächtnis
beten!

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