Ein „Geesthacht-Langeweile-Tag“ und die Tage drumherum (8.-10.12.2017)

Dieser Freitag beginnt für uns als Familie mit einer Arbeitserleichterung: die Krankenkasse hat uns eine Haushaltshilfe bewilligt – und das ist wirklich bei allem Stress und allem „auf dem Zahnfleisch-kriechen“ eine gute Unterstützung. Natürlich: es gibt viele liebe Leute um uns herum, die immer wieder helfen, das ist auch großartig!!! Manchmal ist es jedoch einfacher, einen solchen „offiziellen Weg“ zu gehen, denn dann haben gewisse Dinge wie putzen, bügeln, Besorgungen machen oder kochen auch einen „Rahmen“, in dem das zu regulären Zeiten einfach geleistet wird – und das ist dann ja auch gut. Heute wurde also die Bude geputzt – und das ist schon mal prima!
Am Nachmittag fuhr Yvonne dann mit den beiden kleineren Mädels (unsere 13jährige hatte sich anderweitig verabredet) nach Geesthacht und verbrachte den Nachmittag bei unserem Sohn. Allerdings hatte Samuel an diesem Tag mit Kopfweh zu tun und er zog es vor, im Bett zu bleiben. Das sollte sich im Laufe des Abends und der Nacht noch mit Übelkeit und Erbrechen „anreichern“, aber dazu gleich mehr. Nun ja: aufgrund seiner „nicht ganz so auf dem Damm sein“ Situation war der Nachmittag mit den beiden kleinen (und auch relativ lauten) Schwestern auch nicht besonders erfolgreich und alle waren einigermaßen froh, als die Nachtruhe eingeläutet wurde.

Am Samstag war nun der angesagte „Langeweile-Tag“ in Geesthacht. Eigentlich wäre an diesem Tag ein „Weihnachtsbäckerei-Angebot“ vormittags gewesen – und nachmittags sollte Samuel Besuch von seiner Patentante bekommen. Nachdem der vorherige Nachmittag aber schon recht flau war, war die Nacht noch schlimmer… Samuel musste mehrfach erbrechen. Wir wurden darüber telefonisch informiert – es wurde aber auch gleich gesagt, dass kein Grund zur Sorge bestünde (nach einem solchen Unfall kommen natürlich gleich üble Vorstellungen… ob die Kombination aus Kopfweh und Erbrechen irgendwelche Zusammenhänge mit erneut auftretenden Hirnschwellungen, Hirnblutungen oder so etwas in der Art haben könnte) – es sei einfach nur ein Infekt, so wie ihn viele Kinder haben.
An diesem Vormittag war dann auch schon alles wieder gut. Keine Kopfweh mehr, ordentlich gefrühstückt und – kein Bock auf Backen! Stattdessen rumchillen mit Fernsehen im eigenen Zimmer. Wenn nicht am Langeweile-Tag in Geesthacht – wann dann, denke ich mir?! 😉
Und die Patentante konnte auch anrücken (was sie evtl. aufgrund der Magen-Darm-Geschichte mit ihren zwei kleinen Mädels nicht unbedingt gemacht hätte). So hatten sie gemeinsam einen schönen Nachmittag, ehe ich kurz vor 18h auftauchte und sie ablöste. Dann taten wir noch was richtig „jungs-mäßig-chilliges“: Pizza beim Lieferservice bestellen und gleichzeitig Bundesliga im 1. gucken. Cool! (währenddessen hatte unsere Große ihre Mädels-Übernachtungs-Party mit 8 anderen 12-13jährigen Mädels… ich war in diesem Moment doch froh, jetzt Fußball gucken zu können… ;-)!)

Am Sonntag morgen holte ich Samuel aus Geesthacht ab und wir fuhren ab nach Hause, um auch dort einen einigermaßen gechillten Sonntag zu erleben. Zuhause angekommen, traf Samuel noch auf die Mädel-Übernachtungshorde und begrüßte sie mit den Worten: „Guten Morgen, ihr PENNER“!
Da war ruck-zuck Stimmung im Laden 🙂
Sie freuten sich alle, Samuel wiederzusehen (viele von ihnen hatten Samuel ja vor seinem Unfall zuletzt gesehen) – und gleichzeitig wurde er noch ein bisschen wie ein Marsmännchen beäugt. „Bist du es wirklich?“ Wie wird er sich wohl verhalten?… Aber nach dem gemeinsamen Frühstück wurden die Mädchen auch schon abgeholt und die Familie war wieder unter sich, was vielleicht dann auch ganz gut war.

Okay, ich musste zwischendurch noch nach Fuhlsbüttel, um dort Kindergottesdienst zu machen, aber danach wurde es richtig „jemütlich“. Wir aßen zusammen Mittag, dann wurde Papa (ich erinnere an meinen Männerschnupfen!) ein kleiner Mittagsschlaf zugestanden – und anschließend machten wir uns auf den Weg zum Winsener Weihnachtsmarkt. Während eigentlich alle in die Stadt liefen, haben Samuel und ich uns per Auto auf den Weg gemacht, weil ich mir noch nicht ganz sicher war, wie er das kräftemäßig mit dem Weg packt – und es wäre ja doof gewesen, wenn er ganz abgekämpft dort angekommen wäre und keine Kraft mehr für den Weihnachtsmarkt dagewesen wäre. So konnte er ganz ausgeruht ein paar schöne Dinge machen: ein Nutella-Crepe futtern, mit dem Kinderkarussell fahren (zusammen mit Charlotte) und einfach ein bisschen Weihnachtsmarkt-Luft und Stimmung einhauchen). Der Rückweg wurde zu Fuß gemacht – und zu Hause angekommen, konnten wir uns am Ofen aufwärmen, Punsch trinken, Kekse futtern und einfach noch ein bisschen schöne Zeit haben, bis es dann auch wieder Zeit war, zurück nach Geesthacht zu fahren.
Abends an seinem Bett haben wir den Tag ein bisschen Revue passieren lassen (was mittlerweile wieder völlig problemlos klappt: er erinnert sich an viele, viele Details des Tages!) – und auf die Frage hin, was denn für ihn an diesem Tag schön war, sagte er unter anderem: ENDLICH mal wieder zu Fuß durch Winsen laufen, das war schön!
Hach… uns wurde das Herz warm bei diesen Worten!
Nach einem gute-Nacht-Kuss und einem Dank-Gebet für das Wochenende machte ich mich auf den Weg zurück.

Diesmal ist es ein kurzer Blog. Es waren schöne, unspektakuläre Tage, die aber doch auch wichtige kleine Mosaiksteine auf dem Weg der Genesung sind.

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